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Makerspaces: die Zukunft von Arbeit, Leben und allem Anderen?

Makerspaces sind in den letzten Jahrzehnten in Städten auf der ganzen Welt, von Amsterdam bis Schenzhen, Boston bis Berlin entstanden. Teils als Start-up-Inkubator an Universitäten, Künstlerateliers und Co-Working-Space, sind Makerspaces Orte an denen Programmierer, Designer, Handwerker, Bastler und Unternehmer Einrichtungen und modernste Geräte wie Lasercutter und 3D-Drucker gemeinsam nutzen, um zu erfinden, zu forschen und zu experimentieren.

So weit, so cool und so trendy. Aber der Makerspace ist viel mehr als nur ein Trend und mehr als nur ein Ort, an dem Hobbyisten zum Spaß basteln können. Es sind Orte, an denen alles von intelligenten Geräten bis hin zu Kraftwerken für erneuerbare Energien geschaffen, entwickelt und auf den Markt gebracht werden kann.

Wie Makerspaces Städten zeigen, wie man "zirkulär" wird.

Sie könnten auch eine Blaupause für die Zukunft der Arbeit und die Zukunft der Städte sein. Durch die Entwicklung kürzerer, lokalerer Lieferketten und effizienterer, "zirkulärer" Produktionsprozesse können Makerspaces dazu beitragen, Städte intelligenter zu machen und im Kampf gegen den Klimawandel helfen.

Alles begann in den 2000er Jahren in den USA mit dem Centre for Bits and Atoms des Massachusetts Institute of Technology. Bald entstanden auch andernorts ähnliche Einrichtungen nach diesem Modell, die so genannten "Fab Labs". Weltweit gibt es heute Tausende von Laboren dieser Art.

Der Aufstieg städtischer "Makerspace-Dörfer".

Besonders bedeutend sind städtische Cluster, wie beispielsweise die "Maker Mile" in London. Im Radius von einer Meile findet man hier Makerspaces im Osten der Stadt, einem Bezirk mit einer langen Geschichte der technischen Fertigung. In Gebäuden, die einst Ziegeleien und Töpfereien waren, befinden sich heute Tech-Start-ups, Fotografie-Workshops, ein "Hacker-Space", eine Druckerei und eine ganze Reihe von Studios, in denen sich Profis und Neugierige aus allen Gesellschaftsschichten anmelden können, um die 3D-Drucker, Vergrößerungsgeräte und Drehbänke zu nutzen. Der Schwerpunkt liegt auf dem Teilen von Ideen und Wissen sowie von Raum und Ausrüstung, wobei zufällige Treffen an der Kaffeemaschine zu fruchtbaren Kooperationen führen.

Aus der Maker Mile sind Unternehmen wie Opendesk hervorgegangen, ein Online-Möbelladen, bei dem die Kunden online auswählen, konfigurieren und mit dem nächstgelegenen Hersteller und Produzenten zusammengebracht werden. Dadurch entfällt die Ressourcen verbrauchende Logistik, die Lieferkette wird verkürzt und damit auch der Kohlendioxidausstoß reduziert.

Von der lokalen Nachbarschaft zur Weltbühne.

Städtische Makerspace-Cluster wie diese können auch einen enormen positiven Einfluss auf die lokale Wirtschaft erzeugen, indem sie Arbeitsplätze schaffen, Investitionen einbringen und Dienstleistungen entwickeln, die genau auf die Bedürfnisse der Gemeinschaft zugeschnitten sind. Sie fungieren als Laboratorien, die ein Kreislaufmodell bedienen, bei dem es kaum Abfall gibt, vieles wiederverwendet oder recycelt wird und der Energieverbrauch und die Emissionen reduziert werden. Wenn sich diese Ideen auf Stadtebene prototypisch bewährt haben, können sie auf regionaler, nationaler und auch auf globaler Ebene übernommen werden.